grundprinzipen ganzheitlicher organisationsberatung

Die Metatheorie der Veränderung 

"Eine komplexe Welt braucht differenzierte Beratung - besonders wenn es um Veränderung geht. Rezepte, Best-Practices und einfache Lösungen erzeugen zwar schnell eine Schein-Sicherheit, lassen aber zu oft den spezifischen Kontext und die Dynamik einer Situation ausser Acht."

 

Prinzip 1: Es gibt keine Patent-Rezepte für die Veränderung von Systemen.
-> Jeder Versuch standardisierte Management-Techniken/-Moden zu implementieren wird nicht nachhaltig sein können.

Prinzip 2: WIE man etwas anwendet ist entscheidender als, WAS man tut.
-> Wenn die persönliche Einstellung/Haltung/Überzeugung nicht wirklich zu dem passt was man tut und kommuniziert, werden es die Mitarbeitenden nicht glauben, skeptisch werden und mit Widerstand reagieren.

Prinzip 3: Berater dürfen keine Versprechungen machen, dass der Kunde durch Beratung sicher und verlässlich irgendwo hinkommt.

-> Entwicklung kann nicht delegiert werden, sondern ist ein gemeinsam zu gestaltender Prozess. Jeder Plan beruht auf Hypothesen und erhofften Wirkungen. Diese werden aber immer wieder auch vom Erwarteten abweichen und bedingen dann eine entsprechende Anpassung des Geplanten. Auch ursprünglich gesetzte Ziele können/sollen sich, aufgrund des gemeinsamen Lernprozesses, weiter entwickeln. 

Prinzip 4: Es geht bei Beratung immer um die zentrale Frage: Schränkt ein System seine Freiheit zu Wählen ein?

-> Wie schafft es eine Organisation, seine vorhanden Kompetenzen und Ressourcen nicht für die Lösung ihrer Probleme zu nutzen? Um diese impliziten Muster erkennen zu können, braucht es oft eine neutrale Aussensicht.

Prinzip 5: Für den Fall, dass das Klientensystem seine Freiheit zu Wählen einschränkt (nur dann braucht es Beratung!), braucht es ein Verständnis davon, WO, WIE, WIESO und mit WELCHEN FOLGEN es das tut.

-> Welche impliziten und dysfunktionalen Muster haben sich beim Klienten etabliert? Die Kompetenz dieses Muster zu erkennen und zu beschreiben ist wichtig, um aufgrund dieser Erkenntnisse wirkungsvolle Interventionen gestalten zu können und nicht nur Symptome zu bekämpfen.

Prinzip 6: Prozessmuster-Wechsel haben grundsätzlich die alte Stabilität gegen sich. Sie sind immer ambivalent besetzt.

-> Eine alte Weisheit: jede Veränderung löst Widerstand aus, selbst dann wenn sie höchstwahrscheinlich positive Auswirkungen haben wird! Ob das Neue sich bewähren wird, weiss man jedoch erst in der Zukunft. Entscheidungen sind also immer risikobehaftet. Bleibt man beim Alten oder wagt man das Neue?